Erneut Kritik für SK Rapid

SK Rapid kämpft derzeit an verschiedenen Fronten. Die sportliche Situation des Klubs ist alles andere als zufriedenstellend. Zusätzlich zur Derby-Niederlage müssen sich Vereinsführung und die Wirtschaftsgeschäftsführung von Rapid nun auch noch mit Vorwürfen und Kritik seitens des ehemaligen Meistermachers Ernst Dokupil sowie des ehemaligen Sport-Geschäftsführers Andreas Müller und Jahrhundert-Rapidler Hans Krankl auseinandersetzen.

Der Klub kommt nicht zur Ruhe. Nachdem sich die Situation zunächst entspannt hatte, entfachte nun neuer Ärger. Nach der 0:2-Niederlage gegen Austria im Wiener Fußball-Derby verpuffte auch der letzte Hoffnungsschimmer. Obendrein hagelt es zunehmend Kritik auf den Klub. Dem Präsidenten Michael Krammer und Wirtschaftsgeschäftsführer Christoph Peschek wird vorgeworfen, dafür verantwortlich zu sein, dass Goran Djuricin nach nur zehn Monaten zum vierten Rapid Chefcoach aufsteigen konnte. Ereignet hatte sich dies vor gut zwei Wochen.

Es folgten, seitens des 43-jährigen Nachfolgers, unverzüglich Erklärungsversuche für die Pleite gegen Austria. Man habe sehr breit auseinander gestanden und viel Platz gelassen. Die Zweikämpfe, die für Rapid besonders wichtig waren, konnten nicht gewonnen werden und so habe man der gegnerischen Mannschaft in die Karten gespielt. Goran Djuricin zeigt sich sichtlich verärgert darüber. Ratlosigkeit macht sich bei dem Coach breit. Nachdem man die ganze Woche gut gearbeitet habe, tankte das Team viel Selbstvertrauen, betont Djuricin. Erklären kann er sich das Ganze nicht.

Mit selbstkritischen Worten räumte er ein, dass er es nicht geschafft habe, die Mannschaft taktisch optimal einzustellen, sodass die Spieler in bestimmten Situationen tiefer stehen. Doch der Wiener ließ keinen Zweifel daran, dass er noch nicht völlig schwarz sieht. Das Motto des einstigen Austriaprofis lautet: „Mund abwischen! Dann geht es weiter!“ Der Begriff „Abstiegskampf“ gehört jedoch derzeit nicht zu seinem Wortschatz. „Das interessiert mich weiterhin nicht“, ließ er verlauten.

Man richte den Fokus nun auf das Cup-Semifinale gegen den LASK, das bereits am Mittwoch stattfindet. Für Rapid ist der bevorstehende Cup die einzige Chance, noch zu einem halbwegs passablen Saisonende zu kommen. Da ist sich der Klub einig. Djuricin zeigt sich entschlossen und verdeutlicht, dass man aggressiver und auch mutiger sein müsse. Auch wenn es nicht einfach werden würde, das wichtige Spiel mit klarem Kopf vorzubereiten, angesichts des Drucks, der auf dem Klub lastet.